SSCE Studie: „Bunt. Lieben. Leben“ (2019)

Studie: Bunt.Lieben.Leben. Diversity Studie in Berlin und Brandenburg (2019)

Die Studie „Bunt. Lieben. Leben“ (2019) befragte 472 Schüler*innen an evangelischen Schulen in Berlin und Brandenburg zu ihren Wünschen, Problemen und Bedürfnissen in Bezug auf Vielfalt, Sexualität und Liebe. Durchgeführt wurde die Umfrage von SSCE in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Schulstiftung in der EKBO und BCG.

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Vielfalt, Sexualität und Liebe brauchen in Schule und Unterricht mehr Präsenz. Das wünschen sich gut zwei Drittel aller befragten Schüler*innen.

Die Studie

Für die Studie „Bunt. Lieben. Leben“ hat SSCE (Studien zur schülerzentrierbildungsforschung)  mit Evangelische Schulstiftung in der EKBO und Unternehmens- und Strategieberatung Boston Consulting Group (BCG) 472 Schüler*innen an drei evangelischen Schulen in Berlin (Mitte und Neukölln) sowie in Brandenburg (Neuruppin) befragt. Befragt wurden die Schüler*innen der Jahrgangsstufen 7–13 nach ihren Wünschen, Problemen und Bedürfnissen im Hinblick auf die Themen Vielfalt, Sexualität und Liebe.

Die Ergebnisse der Studie

Die Studie macht klar: Die befragten Schüler*innen wünschen sich im geschützten Raum der Schule Informationen zu den Themen HIV/Aids (56 %), Vorurteile/Mobbing (53 %) und sexualisierte Gewalt (50 %). Auch ist mehr als ein Drittel aller Befragten interessiert an Begriffen für verschiedene Lebensformen und wünscht sich Informationen zu Themen, wie Pubertät, Schwangerschaft, Beziehungen, Homosexualität, Geschlechtervielfalt und Regenbogenfamilien.

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Wenn es um das Thema Sexualität geht, so geben 78 % aller Befragten an, im Biologieunterricht lediglich Körperwissen behandelt zu haben, und 7 %, dass sie sich im Unterricht noch gar nicht mit dem Thema Sexualität beschäftigt haben. Die meisten Schüler*innen wünschen sich daher konkrete Informationen im Unterricht oder spezielle Formate, wie z. B. einen Diversity-Tag mit Workshops und Vorträgen oder auch eine Online-Plattform, um sich vertrauenswürdig informieren zu können.

Der Dialog über die eigene Sexualität hingegen, so der Wunsch der meisten Schüler*innen (82 %), sollte in nicht-offenen Formaten stattfinden, sondern über z. B. Vertrauenslehrer*innen möglich sein. Was viele der Befragten zudem eint, ist der Wunsch nach klaren Antidiskriminierungsregeln. So geben 91 % der nicht-heterosexuellen und 88 % der heterosexuellen Schüler*innen an, dass sie sich Regeln wünschen, die vor Diskriminierung im Schulalltag schützen.

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Die Studie als Teil der Diversity-Strategie

Die Studie „Bunt. Lieben. Leben“ entstand im Rahmen der Diversity-Strategie, die die Evangelische Schulstiftung in der EKBO als freier Schulträger für ihre 32 Schulen in Berlin und Brandenburg entwickelt und immer weiter ausbaut. Der Vorstandsvorsitzende der Evangelischen Schulstiftung in der EKBO.

Christian Schmelzer (Studienleitung)